AD(H)S und Impulsregulation + Konflikte
„Aber ich mache das doch nicht mit Absicht! Wenn eine Grenze überschritten wird, dann passiert das einfach. Ich darf mich wohl noch verteidigen.“
Was in Konfliktmomenten zwischen ADHSlern und nicht-ADHSlern nicht klar ist, ist warum der/die jeweils andere so reagiert. Die ADHS-Person wird als übertrieben, und die nicht-ADHS-Person als gleichgültig oder uninteressiert wahrgenommen. Das führt schnell zum Missverständnis zwischen den Beteiligten, da sich beide unverstanden fühlen.
In diesem Blog möchte ich Licht in diese Thematik reinbringen, und diverse Knoten in den Gehirnen auflösen.
Die ADHSler haben aufgrund ihrer Gehirnphysiologie eine verminderte Impulsregulation. Durch die verringerte Filterfunktion im Hippocampus und daraus resultierenden Erhöhung der Reizleitung im Frontallappen, werden Informationen im wesentlich grösseren Volumen verarbeitet und führen so zu verstärkter Responsivität. Kommt dazu noch vom Gegenüber eine unzureichende Verbalisierung von Emotionen und Sachverhalten, bekommt der ADHSler das Gefühl von Verlorenheit und völligem Desinteresse an seiner Person.
Eine Person ohne ADHS denkt sich vielleicht gar nicht viel, empfindet die selbe Situation als nicht wichtig genug, um über sie zu sprechen und fühlt sich nach der impulsiven Reaktion des ADHSlers wie vom Zug überrollt.
Was ist hier wichtig zu sagen: keiner der beiden hat Recht, oder unrecht. Der Konflikt ist aufgrund von unterschiedlicher (biologisch zugrundeliegenden) Wahrnehmung entstanden.
Die Lösung liegt im REDEN. Reden, reden, reden.
Redet miteinander, spricht jede denkbare Kleinigkeit aus, nehmt Distanz und Nachsicht für das Gegenüber und bringt Verständnis für andere Denkweisen. Es wird viel Farbe und noch mehr Liebe in euere Leben bringen.
Ich wünsche euch neue, spannende Zeiten ;)
Herzlichst,
Eurer Safe-Space